Montag, 8. Juli 2013

Endlich

Auf dieses Wochenende habe ich mich schon besonders gefreut, endlich Busfahren. Diese schöne Gelegenheit hat sich ergeben weil meine Freundin zu Besuch kam, schon am Mittwoch konnte ich sie vom Flughafen abholen, natürlich mit dem Bus. Wir saßen oben und ganz vorne, da hat man die beste Aussicht. Ein Koffer muss eigentlich immer unten in ein extra dafür vorgesehenes Fach gelegt werden, da wir aber von einer Menschentraube als erste einstiegen, konnte der Busfahrer nicht bemerken wie wir den Koffer einfach mit nach oben nahmen.



 Ich hatte davon gehört aber sie hier noch nicht vorher gesehen, im Hotel gab es sie dann aber doch: der heiße und der kalte Wasserhahn am Waschbecken. Man muss sich die gewünschte Temperatur im Becken selber mischen. Oder man dreht den heißen Hahn langsam auf und nutzt ihn solange er noch nicht ganz heiß ist.





Am Donnerstag haben wir uns ersteinmal Dublin angeschaut, sind danach zum Hafen geschlendert ...

... und weiter und weiter ... und weiter ... zum Strand. Immer wieder kurz überraschend ist wenn die Leute dann so was wie "It's beautiful, isn't it?" sagen, ohne aber wirklich eine Antwort zu erwarten.
Sie hatten allerdings recht, es war wirklich Schön. Regen gab es keinen, schon länger nicht, sogar Wolken waren so selten, dass man sie unbedingt fotografieren wollte.




Wir waren schon um die 15km an diesem Tag gelaufen und auf dem Rückweg vom Strand entschieden wir uns dann, dass es reicht. Wir nahmen ... den Bus und fuhren zum Hotel zurück.

 Hier oben seht ihr ein Panoramamamafoto vom Trinity College. Dort ist eigentlich alles sehr gerade und aufgeräumt, die Perspektive macht es aber irgendwie schief. Ich wollts euch trotzdem nicht vorenthalten.
Es ist übrigens schon Freitag und beim bummeln durch die Stadt standen wir auf einmal vor "meinem" Laden: ich verkaufe also Anzüge für Herren.




Auch an der St. Patricks Church sind wir vorbei gekommen.



Am Samstag ging es - natürlich - per Bus nach Glendalough. Nach etwas über einer Stunde kamen wir an. Hat sich aber gelohnt:


Auch hier gibt es einige Wanderwege und so liefen wir entlang des Sees zu diesem alten Friedhof. Es gab viele, viele Grabsteine und noch deutlich mehr Touristen, die werden ja auch Busweise hier her gekarrt. Ich habe hier mal die seltenen Bilder ohne Touristen hochgeladen.



Nach insgesamt 1,5h Auslauf sammelte uns der Bus wieder ein und es ging weiter nach Kilkenny. Nochmal eineinhalb Stunden Bus fahren. Zumindest war unser Tourguide einigermaßen Unterhaltsam und informativ. Zum Beispiel habe ich erst von ihm erfahren, dass die Nationalfarbe Irlands gar nicht Grün, sondern ein tiefes Blau ist.
In Kilkenny gibt es auch wieder ein Schloss und einen riesigen Park dazu. Insgesamt 3 Stunden hatten wir um uns die Stadt anzuschauen. So groß ist Kilkenny dann aber doch nicht und weil es so unerträglich Warm war - sind wir überhaupt wirklich in Irland? - verbrachten wir die meiste Zeit davon auf der Wiese im Schlosspark.

Zurück fuhren wir gut zwei Stunden ... langsam wird Busfahren doof. Samstag Abend waren wir dann noch ein wenig shoppen in Dublin und riskierten auch einen Blick ins Nachtleben, welches sich vor allem durch viel zu laute Musik und viel zu betrunkene Amerikaner auszeichnet.

Am Sonntag fuhr ich meine Freundin noch zum Flughafen. Die Freude über die erneute Busfahrt hielt sich allerdings, auch wegen des bevorstehenden Abschieds, mittlerweile stark in Grenzen. Miss u Schatz.

Bis zum nächsten mal,
Christoph

Tomato Pasta und der Orden des Phoenix

Hallo ihr lieben "Follower",

drei Wochen sind wir nun schon von unserer schönen berliner Zivilisation entfernt und kämpfen uns seit dem durch das wilde Dublin. Die Zeit ist rückblickend ziemlich schnell vergangen, doch haben wir noch fünf Wochen vor uns. In der dritten Woche haben wir uns so weit eingelebt, dass man in den allgemeinen Arbeitstrott verfällt. Da die Arbeitszeiten sich nicht weiter geändert haben, steht man morgens auf, geht zur Arbeit und wenn man nach Hause kommt, ruft schon wieder fast das Bettchen.
Dennoch lassen wir uns es nicht nehmen etwa drei mal die Woche (natürlich nach der Arbeit) einkaufen zu gehen. Wenn wir uns dann vorher zusammen setzen, um den Einkaufzettel zu machen, werden als allererstes unsere Grundnahrungsmittel aufgeschrieben: Nudeln und Reis. Damit die Nudeln nicht zu eintönig werden, variieren wir täglich die dazugehörige Soße. Aktuell wechseln wir zwischen "Tomato Pasta Sauce", "Tomato Pasta Sauce with chunky vegetables" und "Tomato Pasta Sauce with mixed peppers". Ein Glück hängt uns diese nahrhafte Köstlichkeit noch nicht zum Hals raus und deshalb werde ich beim Schreiben schon langsam wieder hungrig.
Wenn es mal etwas besonderes sein soll, lässt sich unserer täglich wechselnder Koch natürlich etwas besonderes einfallen und es gibt frisch aus den Ofen geholte und mit Liebe servierte Tiefkühlpizza.
Aber nun genug über das Essen geredet.

Obwohl wir meistens der Meinung sind, dass wir noch viel auf Vorrat haben, fallen die Einkäufe recht groß aus. Und da man in einem Vier-Mann-Haushalt auch eine Menge Wasser verbraucht, benötigen wir wöchentlich auch einige Flaschen. Glücklicherweise ist unser LIDL nur 15 Minuten zu Fuß entfernt und unsere Finger sind nach dem Aprés-Einkauf-Marathon noch nicht ganz abgeschnürt.
Nach dem Einkaufen wird jeden Abend gekocht, der Geschirrspüler gepackt (ach was würden wir nur ohne den machen), noch kurz über die Eindrücke des Tages unterhalten und dann ist auch schon die Nachtruhe angesagt.

Das letzte Wochenende war ein wenig anders als sonst. Die Hälfte unserer Mitbewohner bekam Besuch von deren Freundinnen und somit hatten Adrian und ich das Appartement für uns alleine.
Am Freitagabend trafen wir einige schon bekannte, aber auch einige neue Amerikaner aus unserer Unterkunft. Wir gingen in einen Pub und ließen dort gemütlich den Abend ausklingen. Der Samstag verlief sehr ruhig und wir verbrachten die meiste Zeit zu Hause. Am Sonntag hatten wir uns eigentlich vorgenommen nach Howth zu fahren um dort in die Fußstapfen unserer anderen Auslandspraktikanten zu treten, aber nachdem wir noch einkaufen waren, hätte sich die ein-stündige Anfahrtszeit nicht mehr gelohnt. Also entschlossen wir uns in den Phoenix Park zu gehen.

Der Phoenix Park ist die zweitgrößte innerstädtische Parkanlage Europas und im Grunde genommen direkt vor unserer Tür. Der Haupteingang ist zwei Luas-Stationen von unserer Unterkunft entfernt und so machten wir uns auf den Weg. In den letzten Tagen ist das Wetter alles andere als typisch irisch. Wir haben über 25°C, wolkenfreier Himmel und strahlend heller Sonnenschein.
Im Park angekommen, wurden wir von der gepflegten Parkanlage überrascht und sahen schon die ersten Familien auf der Wiese liegend. Wir wollten aber alles einmal erkunden und legten uns nicht dazu.
In dem Park gibt es sehr viele Sportplätze und wir konnten uns live ein Polo-Spiel ansehen, welches sogar ein Finale war. Die Fananzahl hielt sich jedoch in Grenzen und uns fiel es etwas schwer die Regeln nachzuvollziehen. Es gibt keinen Ansatz von irgendeiner Aufstellung oder einer Taktik, es heißt einfach nur: Alle rauf auf den Ball.
Die weitere Tour führte uns an dem bekannten Papst-Kreuz vorbei, gefolgt von einem kurzen Waldspaziergang. Dann entdeckten wir ein Rudel Hirsche, dass wir uns dann aus der Nähe ansehen wollten. Die leben dort im Park und sind so zahm, dass sogar einige Besucher die Tiere streicheln konnten.
Als nächstes kamen wir an einer alten Ruine vorbei, die wohl mal ein Dorf war. Leider war das abgeriegelt, sodass wir dort nicht aufs Gelände konnten.
Zum Ende hin besuchten wir noch das letzte Wahrzeichen des Parks, das Wellington Monument.

Nach einem dreistündigen Marsch sind wir wieder zu Hause angekommen und das war dann auch das Ende des Wochenendes.

Beste Grüße und bis bald, Sascha

PS: Und noch ein paar Bilder :-)

Die Öffnungszeiten kommen uns sehr entgegen.

Wenn das Wetter so bleibt, werden wir diese Wiese auch mal ausnutzen.

Das Polo-Finale.

Der Sitz des irischen Präsidenten befindet sich auch im Phoenix Park.

Am Horizont sieht man das riesige Papstkreuz.

Der Ausblick über den gesamten Park.

Das Rudel Hirsche.

Das verlassene Dorf.

Und das letzte Denkmal auf unserer Tour.