Montag, 8. Juli 2013

Tomato Pasta und der Orden des Phoenix

Hallo ihr lieben "Follower",

drei Wochen sind wir nun schon von unserer schönen berliner Zivilisation entfernt und kämpfen uns seit dem durch das wilde Dublin. Die Zeit ist rückblickend ziemlich schnell vergangen, doch haben wir noch fünf Wochen vor uns. In der dritten Woche haben wir uns so weit eingelebt, dass man in den allgemeinen Arbeitstrott verfällt. Da die Arbeitszeiten sich nicht weiter geändert haben, steht man morgens auf, geht zur Arbeit und wenn man nach Hause kommt, ruft schon wieder fast das Bettchen.
Dennoch lassen wir uns es nicht nehmen etwa drei mal die Woche (natürlich nach der Arbeit) einkaufen zu gehen. Wenn wir uns dann vorher zusammen setzen, um den Einkaufzettel zu machen, werden als allererstes unsere Grundnahrungsmittel aufgeschrieben: Nudeln und Reis. Damit die Nudeln nicht zu eintönig werden, variieren wir täglich die dazugehörige Soße. Aktuell wechseln wir zwischen "Tomato Pasta Sauce", "Tomato Pasta Sauce with chunky vegetables" und "Tomato Pasta Sauce with mixed peppers". Ein Glück hängt uns diese nahrhafte Köstlichkeit noch nicht zum Hals raus und deshalb werde ich beim Schreiben schon langsam wieder hungrig.
Wenn es mal etwas besonderes sein soll, lässt sich unserer täglich wechselnder Koch natürlich etwas besonderes einfallen und es gibt frisch aus den Ofen geholte und mit Liebe servierte Tiefkühlpizza.
Aber nun genug über das Essen geredet.

Obwohl wir meistens der Meinung sind, dass wir noch viel auf Vorrat haben, fallen die Einkäufe recht groß aus. Und da man in einem Vier-Mann-Haushalt auch eine Menge Wasser verbraucht, benötigen wir wöchentlich auch einige Flaschen. Glücklicherweise ist unser LIDL nur 15 Minuten zu Fuß entfernt und unsere Finger sind nach dem Aprés-Einkauf-Marathon noch nicht ganz abgeschnürt.
Nach dem Einkaufen wird jeden Abend gekocht, der Geschirrspüler gepackt (ach was würden wir nur ohne den machen), noch kurz über die Eindrücke des Tages unterhalten und dann ist auch schon die Nachtruhe angesagt.

Das letzte Wochenende war ein wenig anders als sonst. Die Hälfte unserer Mitbewohner bekam Besuch von deren Freundinnen und somit hatten Adrian und ich das Appartement für uns alleine.
Am Freitagabend trafen wir einige schon bekannte, aber auch einige neue Amerikaner aus unserer Unterkunft. Wir gingen in einen Pub und ließen dort gemütlich den Abend ausklingen. Der Samstag verlief sehr ruhig und wir verbrachten die meiste Zeit zu Hause. Am Sonntag hatten wir uns eigentlich vorgenommen nach Howth zu fahren um dort in die Fußstapfen unserer anderen Auslandspraktikanten zu treten, aber nachdem wir noch einkaufen waren, hätte sich die ein-stündige Anfahrtszeit nicht mehr gelohnt. Also entschlossen wir uns in den Phoenix Park zu gehen.

Der Phoenix Park ist die zweitgrößte innerstädtische Parkanlage Europas und im Grunde genommen direkt vor unserer Tür. Der Haupteingang ist zwei Luas-Stationen von unserer Unterkunft entfernt und so machten wir uns auf den Weg. In den letzten Tagen ist das Wetter alles andere als typisch irisch. Wir haben über 25°C, wolkenfreier Himmel und strahlend heller Sonnenschein.
Im Park angekommen, wurden wir von der gepflegten Parkanlage überrascht und sahen schon die ersten Familien auf der Wiese liegend. Wir wollten aber alles einmal erkunden und legten uns nicht dazu.
In dem Park gibt es sehr viele Sportplätze und wir konnten uns live ein Polo-Spiel ansehen, welches sogar ein Finale war. Die Fananzahl hielt sich jedoch in Grenzen und uns fiel es etwas schwer die Regeln nachzuvollziehen. Es gibt keinen Ansatz von irgendeiner Aufstellung oder einer Taktik, es heißt einfach nur: Alle rauf auf den Ball.
Die weitere Tour führte uns an dem bekannten Papst-Kreuz vorbei, gefolgt von einem kurzen Waldspaziergang. Dann entdeckten wir ein Rudel Hirsche, dass wir uns dann aus der Nähe ansehen wollten. Die leben dort im Park und sind so zahm, dass sogar einige Besucher die Tiere streicheln konnten.
Als nächstes kamen wir an einer alten Ruine vorbei, die wohl mal ein Dorf war. Leider war das abgeriegelt, sodass wir dort nicht aufs Gelände konnten.
Zum Ende hin besuchten wir noch das letzte Wahrzeichen des Parks, das Wellington Monument.

Nach einem dreistündigen Marsch sind wir wieder zu Hause angekommen und das war dann auch das Ende des Wochenendes.

Beste Grüße und bis bald, Sascha

PS: Und noch ein paar Bilder :-)

Die Öffnungszeiten kommen uns sehr entgegen.

Wenn das Wetter so bleibt, werden wir diese Wiese auch mal ausnutzen.

Das Polo-Finale.

Der Sitz des irischen Präsidenten befindet sich auch im Phoenix Park.

Am Horizont sieht man das riesige Papstkreuz.

Der Ausblick über den gesamten Park.

Das Rudel Hirsche.

Das verlassene Dorf.

Und das letzte Denkmal auf unserer Tour.

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